Die DMS - für manche eine Schule, für uns ein Erlebnis
”Stelle dir vor, du wachst eines Tages in einem fremden Haus auf, deine Eltern sind nicht da, nur 10% deiner Kleider sind im Schrank. Du ziehst dich an und bemerkst, wie kalt dir ist. Verwirrt gehst du in die Küche, da begrüßen dich deine Gasteltern in einer komischen Sprache. Du erinnerst dich dann, dass das kein Traum ist; du bist in deinem Austauschjahr und heute ist dein erster Schultag.
Siehst du komisch aus? Was werden die anderen denken? Wie wirst du dich in der Schule orientieren? Du legst diese Gedanken beiseite, weil dein Bus in 5 Minuten fährt, nimmst deinen Schulranzen mit einem Heft und einem Stift auf die Schultern und gehst voller Hoffnung, Erwartungen und Aufregung los.
Deine erste Erfahrung: ein Treffen in der Aula. “Da sind so viele Menschen hier! Alle kennen sich schon….wie kann ich die alle kennenlernen? Wie kann ich wissen, wen ich ansprechen kann? Jetzt habe ich Kopfschmerzen von diesem Vortrag….Mein Gehirn muss jedes Wort verarbeiten, verstehen, übersetzen. Jetzt geht’s los!”
Du kommst nach Hause. Dein Tag ist vorbei, hat er deine Erwartungen erfüllt? Natürlich nicht, deine Wünsche sind zu idealistisch gewesen. Doch in einer diffusen Weise fühlst du dich wohl. Es war doch schön, interessant und dann weißt du: Dies ist nur der Anfang und du bist verantwortlich, deine Reise wertvoll, spannungsvoll und fröhlich zu gestalten. Morgen ist ein neuer Tag, morgen gibt’s ein neues Abenteuer.
Jetzt lache ich während ich diese Zeilen lese, denn ich war so unerfahren, einfach ein blauer Fleck in einem schwarz-weißen Bild. Leben in Rumänien war so anders, die kulturell-gesellschaftlichen Normen meistens so ungewöhnlich. Die DMS war für mich wie eine Achterbahn im Hansapark: Manchmal in den Looping, manchmal unten, manchmal an der Spitze, aber immer in die Höhe, immer in Bewegung, ständig spannend und mit viel Adrenalin. Ich muss sagen, dass ich die nettesten Leute der Welt kennengelernt habe, meine Klassenkameraden, wunderschöne Freundschaften gebildet, tolle Lehrer getroffen, mein Deutsch verbessert, mich als Person definiert, die deutsche Kultur entdeckt, eine zweite Familie gefunden (die ich sehr, sehr lieb habe) und allgemein die beste Zeit meines Lebens gehabt habe. Aber genug von meinen Erfahrungen.“

Hier abgebildet von links nach rechts:
- Eszter Katjar (Ungarn)
- Stefania Dutescu (Rumänien)
- Maria Isabel Arzuaga Gonzalez (Brasilien, oben)
- Julia Gerdner (Schweden, oben)
- Elisa Luyet (Schweiz, oben)
- Juan Carlos Velez (Mexiko, unten)
- Kaima Sakata (Japan, unten)
Stefania Dutescu
