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Berlin-Hohenschönhausen

Berlin-Fahrt (Höhenschönhausen-Gedenkstätte und DHM)

Gääähn…! Morgens um 5 Uhr mit dem Bus nach Berlin? Wieso macht man so etwas?

Die Antwort ist ganz einfach: Der gesamte Q2-Jahrgang fuhr gemeinsam mit Frau Finken, Frau Düwell, Herrn Schumacher, Herrn (Musik-)Schmidt, Frau Lipka und Herrn Wilkening nach Höhenschönhausen in die dortige Gedenkstätte. Der Gebäudekomplex war zu Zeiten der DDR ein Stasigefängnis.

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Nach einer knapp fünfstündigen Fahrt kamen wir im kalten Berlin an. In Hohenschönhausen legten wir zunächst eine kleine Pause ein, bis wir in Gruppen von 13 oder 14 Personen abgeholt wurden. Um 10.20 Uhr gingen die letzten beiden Gruppen los. Der Besuch begann in der temporären Ausstellung. Diese Schau beinhaltet neben einer interaktiven Karte, die via Tablet Informationen preisgab, auch Exponate aus der damaligen Zeit. Dazu gehörten Mülleimer und Holzbetten.

Durch diese Ausstellung wurden wir von einem Zeitzeugen geführt, der uns sehr lebendig von der Zeit des berüchtigten Stasigefängnisses erzählte. Er selbst stammt aus Kuba. Die Staatssicherheit der DDR nahm ihn aufgrund von Kontakten zu Amerikanern fest. Eine Woche lang war er in Höhenschönhausen inhaftiert, bis er nach Kuba deportiert wurde. Später gelang ihm die Flucht. Sein weiterer Lebensweg führte ihn in die Bundesrepublik Deutschland. In Kuba hingegen gilt für ihn bis heute ein Einreiseverbot. Über seine Zeit in Hohenschönhausen konnte ein lange Zeit nicht sprechen. Als er gefragt wurde, ob er als Zeitzeuge Führungen leiten würde, lehnte er zunächst ab. Doch dann besann er sich eines anderen.

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Nach dieser sehr persönlichen Geschichte wechselten wir in die Dauerausstellung, die größtenteils aus Überresten der DDR-Zeit besteht. Viele Gegenstände wie Tische und Stühle wurden restauriert – ebenso das Alarmsystem. Dazu gehörten rote Lichter, die den Häftlingen befohlen, sofort stehen zu bleiben. Damit sollte erreicht werden, dass sich keine Häftlinge auf den Fluren begegnen. Diese Lichter wurden zum Teil repariert und mit neuen Drähten und Lampen ausgestattet, sodass wir einen guten Eindruck bekommen konnten, wie es damals ausgesehen haben muss.

Man zeigte uns aber auch alte Räume, in denen oftmals Verhöre von mehreren Stunden geführt wurden. Sie endeten meist erst dann, wenn der Verdächtige all das gesagt hatte, was die Stasi hören wollte – egal, ob es nun stimmte oder nicht. Eine weitere Methode, Geständnisse zu erzwingen, war der Schlafentzug. Ein sehr beengendes Gefühl bekamen wir wohl alle, als wir in einer Zelle standen, in der eine nackte Glühbirne dauerhaft leuchtete und in die kein Tageslicht hineinfiel. Die wenigen Quadratmeter waren für bis zu acht Personen ausgelegt. Wir selbst konnten uns mit 14 Personen kaum noch bewegen.

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Nach diesem Erlebnis gingen wir über den Hof zu den Gummizellen. Sie waren noch schlimmer, da dort nur Dunkelheit herrschte und nichts Anderes. Nur ein kleines Fenster ließ Licht hineinscheinen.  

Nach der Führung durch das Stasigefängnis brachen wir gegen 12.15 Uhr wieder auf. Nach kurzer Fahrt kamen wir in der Nähe des Brandenburger Tors an. Von dort aus spazierten wir in Kleingruppen los, um etwas zu essen. Um 15.30 Uhr trafen wir uns im Deutschen Historischen Museum wieder. Dort bekamen wir die Aufgabe, uns über die Zeit der DDR und die des NS-Regimes zu informieren. Anschließend sollten wir ein prägnantes Datum heraussuchen. Diese Daten wurden später im Unterricht genauer behandelt. Um 17.15 Uhr holten uns die Busse wieder ab. Das Bad Segeberger Ortschild passierten wir dann gegen 21.10 Uhr.

Die Exkursion war sehr informativ und interessant. Insbesondere die lebhaften Erzählungen durch die Zeitzeugen waren ergreifend. Die Fahrt hat sich für uns wirklich gelohnt.

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Text und Bilder:
Philipp A. Stamp (Q2b)

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