Bad Segeberg. Die Zeit, in der mit Kugelschreiber oder Füller in ein Schulheft geschrieben wurde, ist vorbei - jedenfalls sechs Wochen lang im Wahlpflichtkurs Gesundheit der 8. Klassen der Bad Segeberger Dahlmannschule. Die 28 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums arbeiten zurzeit ausschließlich mit Tablets - jenen flachen Minicomputern, bei denen man außer einem Monitor mit 25 Zentimeter Diagonale nichts mehr sieht. „Digitales Klassenzimmer“ heißt das Stichwort."
"„Ich musste das auch erst einmal lernen“, gesteht Lehrerin Ursula Michalak und wischt mit Schwung über den Monitor, wobei immer neue Programmfelder zu sehen sind. Mit Hilfe von Informatiklehrer Tobias Hoenig hat sie sich an ein ehrgeiziges Projekt gewagt, das ihr vor einiger Zeit auf einer Messe ans Herz gelegt worden war."
"Unter Federführung des koreanischen Elektronik-Giganten Samsung nehmen bundesweit 187 Schulklassen am Wettbewerb „Ideen bewegen“ teil. Sie alle haben dazu eine komplette Ausstattung mit Tablet-Computern für Schüler und Lehrer, einem Großbildschirm und weiterem technischen Equipment erhalten."
"Was die Klassen damit im Unterricht auf die Beine stellen, entscheiden sie selbst. Der Wahlpflichtkurs Gesundheit der Dahlmannschule hat sich vorgenommen, eine eigene Gesundheits-App zu programmieren. In Gruppen entwickeln die Mädchen und Jungen Ideen zum Aufbau dieses Miniprogramms, machen Fotos und schreiben Texte. „Die App zeigt, wie man sich in einer Pause aktiv entspannen kann“, skizziert Isabell Dell den Inhalt des Programms, das ihre Kleingruppe gerade entwickelt. Außerdem gibt die App Ernährungstipps. Auch ein Mini-Erste-Hilfe-Lehrgang ist enthalten."
"Zurzeit wird aber noch fleißig recherchiert und programmiert. Anschließend sollen die Ideen der Kleingruppen in eine optimale Fassung der App einfließen und ans Wettbewerbsbüro geschickt werden. Der Hauptgewinn ist ein vollständiges „digitales Klassenzimmer“ im Wert von rund 20000 Euro. Viel Zeit haben die Segeberger Gymnasiasten allerdings nicht mehr: Bis zum 11. Juni muss die Dahlmann-Gesundheits-App fertig sein."
"„Unsere Chancen stehen gut. Das Thema Gesundheit in den Schulen ist ja wichtig“, findet Jenna Gieske. „Aber die Konkurrenz schläft nicht“, weiß die 13-Jährige. Deshalb wird nicht nur immer mittwochs in der Zeit von 14.30 bis 16 Uhr im Klassenzimmer programmiert. Die Schülerinnen und Schüler dürfen die Tablets auch mit nach Hause nehmen und dort weiter basteln - oder auch privat die Vorzüge der Geräte ausprobieren, die eine Nische zwischen den heute verbreiteten Smartphones und den klassischen PC-Rechnern besetzen."
"Für Lehrerin Ursula Michalak hat sich das Projekt aber schon jetzt gelohnt. „Ich lerne unheimlich viel von den Schülern“, sagt sie im Gespräch mit der Segeberger Zeitung - und wischt wieder mit dem Finger über den Monitor.
| Projektbericht Ideen Bewegen | |
| Artikel in der Segebergber Zeitung |
