Das Fach Gestalten
Das Besondere am Wahlpflichtfach „Gestalten“ in Klasse 9 und 10 an der Dahlmannschule ist das fächerübergreifende Projektlernen. Darstellendes Spiel und Kunst arbeiten eng zusammen. Am Ende steht die Aufführung eines Theaterprojektes.
...und was kann man hier lernen?
Wir wollen…
…Theater, Kunst und Musik spielerisch zugänglich machen.
…Freude am Nachahmen und Experimentieren entfachen.
…Lust wecken, sich künstlerisch auszuprobieren, zu produzieren und sich kreativ auszudrücken.
…Spontaneität, Kreativität und Selbstsicherheit fördern.
…Ängste abbauen und Hemmungen lösen.
…Spieltrieb wecken.
…Körper und Geist als Einheit ansprechen.
…kritische Wahrnehmung schulen.
Gearbeitet wird in 5 Produktionsbereichen:
1. Körperorientiertes Gestalten (z.B. Pantomime, Schauspiel, Stimmbildung, Bewegungstheater, Maskenspiel …)
2. Figural orientiertes Gestalten (z.B. Figurentheater, Objekttheater, Schwarzes Theater …)
3. Textorientiertes Gestalten (z.B. Lesungen, Dramatische Kurzformen, Sprechtheater, Textcollagen …)
4. Musikorientiertes Gestalten (z.B. Sound-Scapes, Revue, Klangcollagen …)
5. Medial orientiertes Gestalten (z.B. Hörspiel, Videoclip, Fotodokumentation, Computeranimation, Fotoroman, Pausenradio)
Alle Produktionsbereiche werden im Laufe der zwei Jahre thematisiert, in der 10. Klasse wird ein Schwerpunkt gesetzt.
In der 9. Klasse werden Grundfähigkeiten vermittelt (z.B. Schauspiel, Komposition, Bühnenbau, …). Diese werden jedoch nicht isoliert, sondern bereits thematisch eingebunden, sodass im Laufe der 9. Klasse kursinterne oder schulinterne Werkschauen (Kurzprojekte) gezeigt werden.
Im Gestalten-Unterricht findet Lernen immer in Projekten statt. Am Ende der 10. Klasse findet je nach Engagement der SchülerInnen eine öffentliche Präsentation statt oder es kommt zu einer schulinternen oder kursinternen Präsentation.
Der Wahlpflichtkurs ist in der Regel doppelt gesteckt, d.h. zwei LehrerInnen unterrichten parallel den gesamten Wahlpflichtkurs „Gestalten“. Eine Lehrkraft des Darstellenden Spiels arbeitet mit einem Kunstkollegen zusammen.
Diese Rahmenbedingungen ermöglichen den SchülerInnen der Dahlmannschule, die zudem neben der Aula einen eigenen Theaterraum („Studio“) besitzt, sich ästhetisch zu entfalten.
Neben Aula und Studio stehen dem Kurs Kunsträume zur Verfügung.
Anforderungen
Anforderungsprofil:
- Du führst ein ästhetisches Tagebuch, das deinen Entwicklungsprozess dokumentiert. Dieses wird regelmäßig eingesammelt und bewertet (schriftliche Leistung). Denkbar sind auch schriftlich einzureichende Konzepte, Skizzen, Kompositionen, Szenenideen o.Ä.
- Da wir viel im Team arbeiten, musst du zuverlässig sein und gerne mit anderen zusammenarbeiten. Bewertet werden neben der mündlichen Beteiligung am Unterricht spielpraktische Übungen, Bühnenmodelle, Kostümentwürfe o.Ä. als Gruppenarbeit oder auch Einzelleistung.
- Du musst dich theoretisch mit Dramentheorien, Regiekonzepten, Theater-, Kunst-, Mediengeschichte auseinandersetzen.
- Du kannst die Fähigkeit entwickeln, dich selbst und andere konstruktiv und kritisch zu hinterfragen (Kritikfähigkeit, Feedbackkultur).
....und warum überhaupt?
Auszug aus dem Lehrplan: Jugendliche erfahren ihre Umwelt mit allen Sinnen und erleben sie mit dem ganzen Körper.
Sie begreifen und begehen die Welt, erproben und variieren ihre Eindrücke im
eigentätigen Gestalten. Diese Lust am Gestalten zeigt sich als menschliches
Grundbedürfnis und Ausdrucksbedürfnis in allen Kulturen. (…)
Mit dem Eintritt in die weiterführende Schule kommen die Kinder in ein Alter, in dem
die spontane Spiel- und Gestaltungsfreude sich verändert und gleichzeitig immer
weniger gefördert, sondern häufig durch Medienkonsum ersetzt wird.
Die Jugendlichen erleben künstlich gestaltete Umgebungen, in denen ihnen genauso künstlich inszenierte Handlungen und menschliche Beziehungen vorgespielt werden.
Sie können sich dieser anonym und perfekt gestalteten virtuellen Welt hilflos
ausgeliefert fühlen, wenn sie nicht kritisch wahrnehmend, spielend und handelnd
erfahren, dass diese von Menschen gemacht und damit auch veränderbar ist.
Die Freude am Gestalten und an der sinnlichen Wahrnehmung und die Erlebnisfähigkeit werden gestärkt, wenn die Jugendlichen gestalterische Mittel und Möglichkeiten kennen lernen und anwenden (vgl. Lehrplan Gestalten, http://faecher.lernnetz.de/faecherportal/index.php?key=2&auswahl=120, 3.11.2014, 18:31, S. 13 ff.).
Der Wahlpflichtkurs „Gestalten“ in Klasse 9/10 greift somit einerseits das künstlerische Gestaltungsbedürfnis der Jugendlichen auf und möchte sie andererseits dazu befähigen, gesellschaftliche Phänomene kritisch zu hinterfragen.
Aufgrund des fächerübergreifenden Lernens haben die SchülerInnen zudem die Möglichkeit, das Arbeiten in künstlerischen Prozessen aus verschiedenen Perspektiven kennen zu lernen.
Die Teilnahme am Wahlpflichtkurs Gestalten bereitet zudem optimal auf die Arbeit im ästhetischen Profil in der Profiloberstufe vor, da …
…hier bereits fächerübergreifend gearbeitet wird.
…inhaltlich und methodisch erarbeitete Module auch im DS-Unterricht des ästhetischen Profils eine große Rolle spielen.
Bisherige Projekte
Beispiele für Abschlussprojekte:
„Fame“ nach „Creeps“ von Lutz Hübner, Gestaltenkurs 2013, Spielleitung: Albrecht & Boles (Kunst + DS)
„Unsere kleine Stadt“ von Thornton Wilder, Gestaltenkurs 2014, Spielleitung: Oldigs & Boles (Musik + DS)
Kurzprojekt „Schattentheater“: Zwischen Traum und Wirklichkeit, Gestaltenkurs 2013, Spielleitung: Albrecht & Boles (Kunst + DS)
Halbjahresprojekt „Schönheit“ nach den „Prinzessinnendramen“ von Elfriede Jelinek, Gestaltenkurs 2014, Spielleitung: Oldigs & Boles (Musik + DS)
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